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David Gedult, der Diemer von Paris

... meditiert über das Blackmar-Diemer-Gambit

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Seit einigen Monaten - oder Jahren vielleicht schon! - tun wir in der "Rochade", so eine Polemik der Staatsmänner des Blackmar-Diemer-Gambits, mit anhören. Und: "Ich beweis' dir, daß..." - "Ich stelle aber fest, daß ..." - "Na, mir würdest du aber keinen Bären am Hals anhängen!" - "Du würdest mir aber auch nicht die Zähne verreden!" - Und noch solch' ähnliche Prosa, vergessend bloß, daß dies alles nur Schreibtisch-Meditationen, alles Hättisch-Wättisch. Nie würden solche (halb)wilden Varianten in der Praxis vorkommen - oder, es muß schon "auf Bestellung" sein... - "Themapartien", was! ... (In einer "Themapartie" kann man sehr leicht die Kugel ins Rollen kommen lassen...).


Nun gut. Auch ich habe mir einige "Diskussions-Platten" derselben, Blackmar-Diemer-Gambit- Staatsmännern, mit "angesehen", und, als "praktischer" - und "alltäglicher" Blackmar-Diemer-Gambit-Spieler, glaube ich, ich hätte das Recht, da, zu dieser Flammen- und Rauch-Polemik, ein Wort - und vielleicht zwei sogar - mitzusprechen - umsomehr, daß ich, sicherlich - und seit 1962 - zehn- bis fünfzehntausend Blackmar-Diemer- Gambits schon spielte. Natürlich, will ich über dieses Gambit nur auf meine "Facon" sprechen, und das beste - wenn's nur der Herr Herausgeber erlaube - wird sein, den Lesern der "Rochade", paar "lebendige" Blackmar-Diemer-Gambits, auf der Tafel, vorzuhalten. [David Gedult]
(David Gedult in den 50er Jahren?)

So, hier ist die erste:


GEDULT        SCHERBAKOFF
Caissa-Club, Paris 1962

(Und hier ein paar Worte bzgl. meines Gegners: Scherbakoff, gewesener Meister der Dynamo-Werke / Leningrad /, jetzt in Paris lebend, war - und ist es immer noch - der beste und schnellste Blitzspieler Frankreichs, und, ausländische IM - und sogar Großmeister während ihrer Durchfahrt durch Paris - haben es auf ihre Kosten gelernt! Auf ihre "Kosten", dies könnte man zweimal sagen...). Also:

    1. d4 d5 2. e4 ... (Dies war mein erstes Blackmar-Diemer-Gambit, das ich je gespielt habe. - Und auch habe ich es als "Blackmar-Gambit" gespielt. Zu jener Zeit kannte ich noch keinen Diemer - wußte nicht mal, ob so ein Diemer existiere. Es war erst in 1964, daß ich von Diemers Buch Kenntnis genommen habe.) 2... de4: (Warum solle sich, so ein schneller Blitzspieler genieren?...) 3. Sc3 Sf6 4. f3 ... (Dieses Gambit in der schärfsten Form) 4... ef3: (Selbe Bemerkung wie zum 2. Zug des Schwarzen) 5. Df3: Dd4: (Selbe Bemerkung) 6. Le3 Db4 (Rückzug und mit Angriff) 7. O-O-O Lg4 (In der Klemme? Dies wollen wir sehen!)







    8. Sb5 ... (Die Sache ist nämlich diese, daß die /schwarze/ Dame darf den Springer nicht nehmen - 9. Lb5:+  /Klar. 8... Lf3: 9. Sc7 matt/ ) 8... Sa6 (Der natürlichste Zug) 9. Db7: Tb8 (Und nun haben wir es - 10. Da6: e5 und der schwarze König macht sich vielleicht durch die Lappen, aber...) 10. Db8: Sb8: 11. Sc7: matt.

-------------------
|rn-+kb-r|
|ppp-pPpp|
|-+-+-n-+|
|+-+-+-+-|
|-q-+-+b+|
|+-N-BQ+-|
|PPP+-+PP|
|+-KR+BNR|
-------------------

Nun, dies war mein erstes Blackmar-(Diemer-) Gambit.


David Gedult


(Stilistik und Formatierungen der Quelle belassen, Foto beigefügt - Anm. d. A.)

Ergänzungen d. A.:

  1. David Gedult - Ende des letzten Jahrhunderts verstorben - zählte zu den stärksten Gambitspielern. Hinsichtlich Ansehen und Ausstrahlung möglicherweise mit Diemer vergleichbar.
  2. Die Stilistik wurde eins zu eins übertragen, um David Gedults eigenen Stil - er lebte in Frankreich - zu vermitteln.
  3. Welche Parallelen! Auch ich spielte mein erstes (Turnier-) BDG auf diese Weise...

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