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Auf klassischen Pfaden...

... in einer Weilburger Klubmeisterschaft 1979

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Der Stadtmeister zu Weilburg von 1977 und 1980 - Heinz-Jürgen Deuster - wandelte auch auf den Pfaden unserer Altvorderen...


Weiß: Deuster        Schwarz: Nickele
Weilburger Klubmeisterschaft 1979

      1. d4 d5 2. e4 dxe4 3. Sc3 Sf6 (ein lupenreiner "Diemer") 4. f3 exf3 5. Dxf3 ...

G. Gunderam beurteilt diesen Zug in seinem Buch "Neue Eröffnungswege I" als erst gar nicht untersuchens-wert. Tatsächlich dürfte er zweischneidiger sein als 5.Sxf3, aber er ist wesentlich aggressiver und eröffnet m.E. dem Weißen noch größere Angriffschancen. Außerdem liegt er mehr im Sinne Diemers "Vom ersten Zug an auf Matt zu spielen". Man sollte auch nicht den psychologischen Vorteil für Weiß übersehen, da der "Schwarze" gleich vor direkte Probleme gestellt wird. Die vergleichsweise "ruhige" Variante mit Sxf3 sieht zunächst nicht besonders bedrohlich aus.

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|rnb+kb-r|
|ppp-pPpp|
|-+-+-n-+|
|+-+-+-+-|
|-+-q-+-+|
|+-N-+Q+-|
|PPP+-+PP|
|R-B-KBNR|
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      5. ... Dxd4

Es fragt sich, ob der "Schwarze" hier nicht zuviel Appetit verspürt. Schwarz hat jetzt ein Übergewicht von zwei Mehrbauern. Übergewicht kann man auch anders verstehen. Wie sagt Diemer: "Ernährungs-sünden sind Krankheitsursachen, man kann sich auch den Magen verkorksen." (Das moderne Blackmar-Diemer-Gambit, S. 180) - vgl. nebenstehendes Diagramm!







  6. Le3 Db4 Die Augen sind immer noch nicht satt! 7. O-O-O Lg4??

Der Zug scheint auf der Hand zu liegen, da weiteres Material anscheinend gewonnen wird. Er führt jedoch geradewegs in den Abgrund. Die folgende Mattkonstruktion kann Schwarz nicht mehr auf Dauer verhindern - vgl. rechtes Diagramm.

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|rn-+kb-r|
|ppp-pPpp|
|-+-+-n-+|
|+-+-+-+-|
|-q-+-+b+|
|+-N-BQ+-|
|PPP+-+PP|
|+-KR+BNR|
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|rn-+kb-r|
|ppp-pPpp|
|-+-+-n-+|
|+N+-+-+-|
|-q-+-+b+|
|+-+-BQ+-|
|PPP+-+PP|
|+-KR+BNR|
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      8. Sb5 ... droht mit Matt auf c7 nach ...Lxf3??

Was soll Schwarz jetzt tun?

      8. ... Sa6 9. Dxb7 ...

Die Lage von Schwarz ist hoffnungslos. Schlägt er nun den weißen Turm auf d1, wird der schwarze König in die Mitte und damit in den sicheren Tod getrieben. Mein Gegner versuchte verzweifelt

      9. ... Tb8,



übersah aber das schöne Damenopfer 10. Dxb8+ und Matt folgt unmittelbar, da der c7 deckende Springer die Dame schlagen muß; es folgt natürlich 11.Sxc7+ und Exitus.


H.-J. Deuster


(Orthographie-, Grammatik- und Notationsfehler berichtigt, Stilistik entspricht der Quelle, Diagramme ergänzt - Anm. d. A.)

Ergänzung d. A.:
Dieser Partieverlauf hat ganz sicher mehrere Vorläufer resp. Nachfolger, u.a. Diemer... und auch Gedult oder ich selbst.

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